Aphasie

Aphasie

Wörtlich bedeutet Aphasie „Sprachverlust“. Eine Aphasie ist ein neurologisches Störungsbild und wird immer durch eine Hirnschädigung verursacht. Die häufigste Ursache dafür ist ein Schlaganfall. Ein Schlaganfall entsteht vor allem dann, wenn Blutgefäße im Gehirn sich verengen oder ganz verschließen. Dadurch wird die Versorgung wichtiger Gehirnzellen mit Sauerstoff verhindert. Aber auch andere Einflüsse wie z.B. Hirnverletzungen durch Unfälle, Hirntumore oder Hirnentzündungen können zu einer Aphasie führen.

Bei einer Aphasie können alle vier Sprachmodalitäten Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben gestört sein. Jede aphasische Störung äußert sich anders. Eine häufig angewendete Einteilung unterscheidet nach Läsionsort und Störungsschwerpunkten. Sie heißen: Globale Aphasie, Broca Aphasie, Wernicke Aphasie und Amnestische Aphasie. Die Globale Aphasie ist die schwerste Form- alle sprachlichen Fähigkeiten sind schwer gestört.

Aphasietherapie

Ausgangspunkt in der Aphasietherapie bildet eine ausführliche Diagnostik. Mit verschiedenen Tests wie z.B. dem Aachener Aphasie Test (AAT) werden die Fähigkeiten im Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben ermittelt.

Die Aphasietherapie ist von vielen Faktoren abhängig und muss individuell geplant werden. Weitere Folgen der Hirnschädigung wie z.B. Halbseitenlähmungen, Einschränkungen von Konzentration und Aufmerksamkeit müssen dabei auch berücksichtigt werden.


Eine frühzeitige, hochfrequente und gezielte Therapie kann die sprachlichen Fortschritte besonders in den ersten 6-12 Monaten deutlich verstärken. Aber auch Jahre nach einer Hirnschädigung sind noch Verbesserungen möglich.

Das Miteinander-Reden wird durch die Aphasie häufig sehr schwer. Dennoch gibt es einige Möglichkeiten, das gegenseitige Verstehen zu erleichtern.

Tipps im Umgang mit Aphasikern

Aphasiker können sich nicht auf viele Dinge gleichzeitig konzentrieren, daher gilt für Gespräche:

  • Schalten Sie andere Geräuschquellen wie z.B. Radio, Fernseher aus, eventuell Türen und Fenster schließen
  • Sprechen Sie nacheinander, nicht gleichzeitig.

Aphasiker brauchen mehr Zeit zum Verstehen und Sprechen, deshalb hilft:

  • Verwenden Sie Hilfsmittel wie z.B. Fotos, Bilder oder zeigen Sie auf entsprechende Objekte, wenn der Aphasiker Sie nicht versteht.
  • Hören Sie dem Aphasiker zu und versuchen auch „zwischen den Zeilen“ zu verstehen. Loben Sie!
  • Wenn Sie merken, dass der Aphasiker Sie nicht versteht, dann sprechen Sie langsam und in kurzen, einfachen Sätzen, aber nicht lauter, sofern das Hören nicht beeinträchtigt ist.

Weiterführende Literatur und Informationen zu diesem Thema finden Sie unter www.schulz-kirchner.de/logopaedie/buecher sowie unter www.aphasiker.de. Sollten Sie zusätzliche Informationen wünschen, nehmen Sie Kontakt zu uns auf.